Chronologie des Spielbetriebes  

Die ersten Spiele im Gründungsjahr.

Dank 1.Vorstand Josef Seidl, der ein geeignetes Grundstück unentgeltlich als Sportplatz zur Verfügung stellte, konnte der Spielbetrieb beim SV Waldhausen beginnen. Zunächst bestritt der neugegründete SVW zwei Freundschaftsspiele. Das erste wurde in Seeon angepfiffen und mit 2:1 verloren Trotz der Niederlage wußte die junge Mannschaft zu gefallen. Alfred Wimmer brachte Waldhausen mit 1:0 in Führung. Zum Schluss reichte aber die Kraft nicht mehr zum Erfolg. Das zweite Freundschaftsspiel wurde gegen die SpVgg Pittenhart ausgetragen und man landete den ersten Sieg in der jungen Vereinsgeschichte. Die Torschützen beim 3:2 Sieg waren Ludwig Egger und Alfred Wimmer (2).  

Die Foto's zeigen die 1. Mannschaft am Anfang und um Ende der ersten Saison (mit Vorstandschaft).

 

Endlich der Beginn der Punkterunde!!

Der SV Waldhausen wurde der C - Klasse, Gruppe Inn, Staffel B zugeteilt. Zum ersten Spiel musste der junge Verein zum SV Kay und kehrte mit einem 1:1 Unentschieden zurück. Man war sich nach dem Spiel einig, wenn zu dem gezeigten Kampfgeist noch ein besseres Kombinationsspiel hinzukommt, wird Waldhausen in dieser Klasse eine Rolle spielen. Im fünften Spiel der erste doppelte Punktgewinn. Gegner des SVW war die Mannschaft des TSV Gars. Den 2: 1 Auswärtssieg schossen Josef Hauser und Hans Gröbner heraus. Dem ersten Auswärtssieg folgte der erste Heimsieg auf dem Fuß. Gegen den SV Oberfeldkirchen konnten durch Tore von Ludwig Egger (2) und Franz Hauser weitere Punkte auf das Konto des SVW verbucht werden. Am Ende der ersten Saison belegte der neugegründete SV Waldhausen den 6. Tabellenplatz mit 25: 19 Punkten und einem Torverhältnis von 51:41 Toren.

Vorstand Josef Seidl bemühte sich ständig um die Schaffung einer Sportanlage. Seine Bemühungen wurden dann auch belohnt, denn in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Waldhausen unter Bürgermeister Mathias Lackmaier erwarb man von den Eheleuten Scheitzeneder bei der Schule ein geeignetes Grundstück. Somit konnte unter Mithilfe der Vereinsmitglieder mit dem Bau des Sportplatzes, der auch als Schulsportplatz dienen soll, begonnen werden. Der Schulverband Waldhausen stellte einen geeigneten Raum zur Verfügung, sodass in Gemeinschaftsarbeit hierin die Umkleidekabinen ausgebaut werden konnten. Damit hatte der SV Waldhausen eine Bleibe. Die feierliche Sportplatzeinweihung war für den 6.Juli 1968 vorgesehen.

Ab der Saison 1968/69 wurde der Seniorenbereich um eine Reservemannschaft erweitert.

Bereits 1969 hinterließ die 1.Mannschaft des SV Waldhausen beim Trostberger Hallenturnier einen guten Eindruck. Nach sehr guter Vor- und Zwischenrunde errang man in der Endrunde den hervorragenden 4.Platz. Am Ende der Saison 1969/70 errang der SV Waldhausen mit 33:7 Punkten und einem Torverhältnis von 78:15 die Vizemeisterschaft. ( Anmerkung: war damals noch nicht zu Aufstiegspielen berechtigt.

Das Traineramt übernahm 1971 Rudolf Harbeck aus Garching/Hart von Anton Pfaffenzeller. Nach nur einem Jahr als Trainer beim SVW wurde Rudi Harbeck von Otto Michel abgelöst. Und von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich der SV Waldhausen zur Spitzenmannschaft. Für Furore sorgte man bereits beim Josef-Brandl-Gedächtnisturnier in der Trostberger Halle. Dort wurde nach einer wahren "Mammutschlacht" der 1.Platz belegt.

Turniersieger beim Josef-Brandl-Gedächtnisturnier "SV WALDHAUSEN

Die nächste Sensation schaffte die Mannschaft von Trainer Otto Michel im Rahmen der Spiele um den "Höchst-Pokal". Gegen den damaligen Bezirksligisten FA Trostberg erspielte man sich ein hochverdientes Unentschieden.

Neuer Vorstand beim SV Waldhausen.

Nach sechsjähriger Tätigkeit als 1.Vorstand stellte Josef Seidl sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zu Verfügung. In Anbetracht seiner Verdienste um den Sportverein Waldhausen wurde Josef Seidl von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorstand ernannt. Er wird als der "erster" Vorstand, als "Pionier" für den Fußball beim SV Waldhausen, gelten. Ebenso große Verdienste erwarb sich 2.Vorstand Andreas Halmbacher, der sein Amt ebenfalls zu Verfügung stellte. Bei den Neuwahlen wurde als 1.Vorstand Georg Rost und als 2.Vorstand Konrad Enghuber gewählt

Ab der Saison 1973/74 wird erstmals eine Schülermannschaft am Punktspielbetrieb teilnehmen. Die Schülermannschaft bestreitet ihre Spiele als Vorspiel der Reservemannschaft.

C-Klasse ade!!

Nach achtjähriger Vereinsgeschichte wurde der SV Waldhausen überlegener Meister der C-Klasse Inn, Staffel I. Die Mannschaft sicherte sich mit fünf Punkten Vorsprung zwei Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die B-Klasse. Mit 64 Toren hatte der SVW den erfolgreichsten Angriff und mit 24 Gegentreffer die drittbeste Abwehrreihe. Erfolgreichster Torschütze war Vitus Erl mit 33 Treffer. Hier trug die gute Jugendarbeit des SV Waldhausen bereits die ersten Früchte.

Der Aufsteiger SV Waldhausen wurde im Spieljahr 1975/76 der B-Klasse, Mitte, zugeteilt.

Das Trostberger Tagblatt stellte nach dem ersten Spieltag die Frage: Wie stark ist diese B-Klasse Mitte wirklich? . Und stellte fest, diese Frage wird man erst nach etwa sechs bis acht Wochen beantworten können. Meisterschaftsfavoriten und Abstiegskandidaten jetzt schon zu kategorieren wäre viel zu früh. Einen starken Eindruck hinterließ in jedem Falle der SV Waldhausen beim 2:0 Sieg in Altenmarkt.  

Die nachfolgenden Schlagzeilen der Sportredaktion des Trostberger Tagblattes sollen den Verlauf der B-Klassen Saison dokumentieren

Am Ende der Saison wurde der SV Waldhausen mit neun Punkten Vorsprung und einem Torverhältnis von 61:15 Toren souveräner Meister der B-Klasse, Mitte und somit Aufsteiger in die A-Klasse. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatte Trainer Otto Michel. Durch seinen großen persönlichen Einsatz war es ihm geglückt, den SV Waldhausen innerhalb eines Jahres zu zwei Meisterschaften zu führen. Dank gilt aber auch der Mannschaft zu sagen die diese Leistung vollbracht hatte.

Meister der B-Klasse und Aufsteiger in die A-Klasse

Nach erfolgreicher Trainertätigkeit durch Otto Michel, legte dieser auf dem Höhepunkt seiner Trainerkarriere zu Saisonende sein Amt aus beruflichen Gründen nieder. Als Nachfolger auf der Kommandobrücke des SVW konnte mit Alfred Wimmer wieder ein Waldhauser gefunden werden, der die Waldhauser Kicker schon einmal betreute. Für den neuen Trainer stand der Klassenerhalt im Vordergrund.

Im Juli 1976 wurde unter Vorstand Georg Rost mit dem Bau eines zweiten Sportplatzes begonnen. Das Grundstück hierfür wurde von den Eheleuten Marianne und Sebastian Wimmer zur Verfügung gestellt.

Fußballerisch musste man sehr schnell feststellen, dass in der A-Klasse die Punkte etwas höher hängen und vor allem auch die Spielweise schneller und härter ist. So blieben die Spieler des SVW in dieser Saison von schweren Verletzungen leider nicht verschont. Der schwärzeste Tag war dann wohl das Spiel bei der SpVgg Mühldorf, an diesem Tag musste Gustav Reiter mit Schien- und Wadenbeinbruch und kurze Zeit später Werner Nickel mit Innenbandriss ins Krankenhaus eingeliefert werden. Kurz vor Schluss des Spieles verletzte sich zudem auch noch Mittelstürmer Josef Hauser. Das Spiel das an diesem Tag allerdings nebensächlich erschien wurde mit 2:1 verloren. Aber auch sportlich gab es Tiefschläge zu verkraften. So kassierte man beim SV Westerndorf eine 5:0 Schlappe und fuhr eine Woche  später mit gemischten Gefühlen zum Lokalderby nach Grünthal. Die Gefühle sollten nicht täuschen, denn von nachbarschaftlichen Gesten schien der FC Grünthal an diesem Tag nicht viel zu halten. Mit der höchsten Niederlage ( 0:8) seit Bestehen des SV Waldhausen trat man die Heimreise an. Zur Halbzeit der Saison 1976/77 belegte man den 9. Tabellenplatz allerdings nur einen Zähler vom direkten Abstieg entfernt. Eine wahrlich brenzlige Situation!

In der Winterpause gab es dann einen Wechsel in der Führungsetage des SVW. Aus beruflichen Gründen stellte sich Georg Rost nicht mehr der Wiederwahl. In seiner Amtszeit konnte der SVW seine bisher größten Erfolge feiern. Die erste Mannschaft schaffte den Sprung von der C-Klasse in die A-Klasse. Ein Verdienst des scheidenden Vorstandes war es auch, dass mit dem Bau des zweiten Sportplatzes begonnen wurde. Als Nachfolger von Gg. Rost wurde, in der Jahreshauptversammlung, Sebastian Hauser, von den Mitgliedern gewählt.

Am Ende der ersten A-Klassen Saison konnte der Abstieg vermieden werden, der SVW belegte den elften Tabellenplatz mit 21:31 Punkten und einem Torverhältnis von 42:58 Toren. Damit war das gesteckte Ziel, der Nichtabstieg, von Mannschaft und Trainer Alfred Wimmer erreicht. Alfred Wimmer musste aus beruflichen Gründen sein Traineramt zur Verfügung stellen. Die Verantwortlichen des SV Waldhausen blieben aber nicht untätig, und so konnte Hans Siglreithmeier aus Harpfing, als Spielertrainer verpflichten. Hans Siglreithmeier machte sich als Landesliga- und Bezirksligafußballer bei der FA Trostberg einen Namen und dürfte der richtige Mann für die Mannschaft des SVW sein. In der Saison 1977/78 wurde der SV Waldhausen dann einer sehr starken A-Klassengruppe zugeteilt. Mit den Vereinen SpVgg Mühldorf, TUS Garching, TV Altötting, SV Gendorf, ESV Freilassing ,TSV Neuötting waren gleich mehrere Ex-Bezirksligisten in dieser Gruppe vertreten. Am Schluss dieses Spieljahres konnte der SVW aber zufrieden sein, denn es wurde durch einen 2:0 Sieg gegen Neuötting bereits einen Spieltag vor Schluss der Runde der Klassenerhalt gesichert. Somit war das in Fußballerkreisen gefürchtete "zweite Jahr" überstanden.

Nach dieser Leistung der 1.Mannschaft wurde am 23.Juli 1978 ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des Vereins gefeiert. Der neue Sportplatz, der unter Vorstand Georg Rost begonnen und von seinen Nachfolger Sebastian Hauser weiter vorangetrieben wurde war fertiggestellt. Diese Leistung war nur möglich durch die Unterstützung der Gemeinde Waldhausen unter Bürgermeister Sebastian Gröbner und der Gemeinde Schnaitsee unter Bürgermeister Bernhard Thaler sowie dem unermüdlichen Einsatz der Vorstandschaft und aller Mitglieder des SVW. Die Platzeinweihung wurde dann auch gebührend gefeiert.

Ein weiteres schweres Spieljahr wurde dann die Saison 1978/79. Der SV Waldhausen war in dieser Spielrunde bemüht sich weiter in der A-Klasse einen Namen zu machen. Nicht weniger als "fünfzehn mal" spielte man Unentschieden, was dann am Ende der Saison einen guten Mittelfeldplatz einbrachte. Somit war der Dorfverein Waldhausen eine feste Größe im Kreis Inn/Salzach.

Im Mai 1979 wurde mit dem Bau des Sportheimes neben dem neuen Sportplatz begonnen. Unermüdlich trieb 1.Vorstand Sebastian Hauser den Bau voran. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit war der Rohbau fertiggestellt. Hier gebührt den zahlreichen Helfern und Gönner des Vereins Dank zu sagen. Beim "Firstbaumstehlen" waren es dann die Waldhauser Turnerinnen die sich das begehrte Stück Holz sichern konnten. Geschmückt zogen sie dann den Firstbaum durch den Ort, ehe das Diebesgut an ihren vorgesehenen Platz zurückkehrte.  

Sportlich ging man in das vierte A-Klassenjahr. Dieses Spieljahr verlief für die Mannschaft sensationell, am Ende aber war man doch riesig enttäuscht. Die Saison 1979/80 begann mit einem 5:1 Erfolg beim ESV Rosenheim, weitere Siege wurden gegen Winhöring, Pang und Mößling eingefahren. Ein denkwürdiges Spiel sollte dann der fünfte Spieltag bringen. Vor über 300 Zuschauern lieferte der SV Waldhausen ein packendes Spiel gegen den TSV Neuötting. Buchstäblich mit dem Schlusspfiff erzielte Libero Sebastian Pichler den vielumjubelten 5:4 Siegtreffer.

Den ersten Punkt gab man vor 500 Zuschauer beim Lokalderby gegen den FC Grünthal erst im siebten Spiel ab und eine Woche später kassierte die Mannschaft ihre erste Niederlage beim TSV 1860 Rosenheim II.  

Das Foto zeigt die erfolgreiche Mannschaft des SVW in der A-Kalsse unter Trainer Siglreithmeier

Nach zwölf Spieltagen war der SV Waldhausen Herbstmeister in seiner Gruppe. Nach der Winterpause begann die Jagd auf den SVW. Am Ende der Saison stand der SV Waldhausen zwar 26 Mal auf Platz eins, Meister aber wurde der SV Kolbermoor. Die Gründe dafür wollte der Schreiber dieses Artikels kennen!

Am 20 Juli 1980 konnte nach kurzer Bauzeit das neue Sportheim eingeweiht werden. Über 3.000 Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern und Helfern geleistet. Die Gesamtkosten in Höhe von 143.800. - DM konnten nur Dank der Unterstützung der Gemeinde Schnaitsee, des BLSV, des Landkreises und durch die vielen Spenden aufgebracht werden. Stolz konnte der Verein und allen voran Vorstand Sebastian Hauser sein Werk der gesamten Gemeinde präsentieren.  

Die erste Mannschaft, weiter unter Spielertrainer Hans Siglreithmeier, ging nun bereits in die fünfte A-Klassesaison. Zur Winterpause standen mit Waldkraiburg, Töging, Grünthal und Waldhausen vier Mannschaften punktgleich an der Tabellenspitze. Wieder einmal nahm man am "Budenzauber" in der Trostberger Halle teil. Am Ende des Turniers belegte die Mannschaft ohne Niederlage und nur mit fünf geschossenen Toren den 1.Platz. Die Freiluftsaison beendete man mit einem hervorragenden 4.Platz. Meister wurde der VfL Waldkraiburg. In den nächsten Jahren gehörte der SVW weiter zu den Spitzenmannschaften der A Klasse. Im Spieljahr 1982/83 ein verkorkster Saisonverlauf, am letzten Spieltag belegte die Mannschaft um Trainer Siglreithmeier den drittletzten Tabellenplatz. In einem Qualifikationsspiel musste nach einer Niederlage gegen den SV Bruckmühl den bitteren Weg in die B-Klasse angetreten werden. Hans Siglreithmeier beendete seine erfolgreiche Trainertätigkeit nach dieser Saison beim SVW. Als Nachfolger konnte der langjähriger Jugenderfolgstrainer Sepp Hauser gewonnen werden. Er baute zahlreiche junge Spieler in die Mannschaft ein, und am Ende der Saison hatte Trainer Hauser und seine Mannen das unmögliche, den sofortigen Wiederaufstieg in die A-Klasse geschafft  Die Mannschaft wurde B-Klassenmeister mit 44:5 Punkten und einem Torverhältnis von 75:21 Toren vor der Mannschaft des TSV Wasserburg.  

Damit kreuzte der SV Waldhausen wieder mit altbekannten Mannschaften in der A-Klasse die Klinge. Am Schluss einer spannend verlaufenen A-Klassen Saison 1984/85 belegte der SV Waldhausen hinter dem ASV Kiefersfelden und dem SV Pang einen hervorragenden 3.Tabellenplatz. Damit hatte sich der SVW nach dem Ausrutscher (Abstieg in die B-Klasse) wieder an die A-Klassenluft gewöhnt. In der Sommerpause gewann der SV Waldhausen den neu ins Leben gerufenen "Steiner Pokal". Unter 24 Mannschaften konnte sich der SVW am Schluss des Turniers nicht nur über den ersten Platz freuen, sondern die Siegprämie von 1000. -DM ging ebenfalls nach Waldhausen.  

Das Spieljahr 1985/86 sollte sensationell enden. Trainer Hauser konnte weiter auf sein eingespieltes Team bauen. Nach spannend verlaufener Saison war am letzten Spieltag die Sensation perfekt. Der SVW wurde mit 37:15 Punkten und einem Torverhältnis von 69:35 Meister der A-Klasse Gruppe 2 und damit Aufsteiger in die Bezirksliga Ost.  

Das letzte und entscheidende Spiel fand am 24.05.1986 in Töging statt. Man musste bis zum Schluss um das erforderliche Unentschieden zittern, aber kurz vor 17.00 Uhr war es dann geschafft. Der eine Punktgewinn reichte zur Meisterschaft und dann kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

20 Jahre nach Vereinsgründung spielt der SV Waldhausen nun in der Bezirksliga, eine super Leistung einer Mannschaft die oft als die "Kicker vom Dorf" genannt wurden.

Meister der A-Klasse Gruppe 2,Saison 1985/86

Nach den anstrengenden Feierlichkeiten anlässlich des Bezirksligaaufstieges begann aber sehr bald wieder die schweißtreibende Vorbereitung auf das Unternehmen Bezirksliga. Von nun an hießen die Gegner nicht mehr Schnaitsee, Grünthal oder Taufkirchen sondern man musste sich mit Mannschaft aus dem Großraum München auseinandersetzen. Des öfteren hörte man auf des Gegners Plätzen den Kosenamen die "Bauernbuam" . Aber schon bald hatte sich die Mannschaft unter Trainer Sepp Hauser einen Namen in der neuen Liga gemacht und mancher war dann verwundert über die Leistung des kleinen Vereins, der nur mit "Eigengewüchse" den Erfolg geschafft hatte. Das erste Punktspiel der Bezirksliga fand dann gleich beim Lokalrivalen in Trostberg statt. Über 500 Zuschauer waren begeistert vom Auftreten der Waldhauser Elf.

In der neuen Spielklasse hatte man sich sehr schnell Respekt verschafft, nach neun Spieltagen konnten die Mannen um Spielführer Brindl mit dem 7. Tabellenplatz zufrieden sein.

Auch in den weiteren Spielen der Vorrunde sorgte der SVW für Furore.

Auf dem ausgezeichneten 5.Platz überwinterten die Waldhauser Kicker. Nach der Winterpause war den Spielern aber klar, dass sie jetzt plötzlich zu den Favoriten gezählt werden, was als Aufsteiger nicht als selbstverständlich anzusehen war. Auch die "Große Kreisstadt" Traunstein musste beim SVW Federn lassen.

Im Laufe der Rückrunde musste die Mannschaft doch noch einige Niederlagen in Kauf nehmen. Aber nach Abschluss der ersten Bezirksligasaison konnte man mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Denn als Aufsteiger konnte der SV Waldhausen den 10.Platz erreichen mit dem vor Saisonbeginn niemand gerechnet hatte.  

Vor der neuen Bezirksligasaison kam von seiten des Bayerischen Fußball Verband ein neues Konzept. Es soll zwischen der Bezirksliga und der Landesliga eine neue Spielklasse entstehen, die sogenannte "Bezirksoberliga". Diese Liga soll erstmals in der Saison 1988/89 am Spielbetrieb teilnehmen. Vorgesehen war, dass sich die Bezirksoberliga Oberbayern aus den Vertretern der Bezirksliga Nord, Ost und Süd zusammensetzt. Aus der Bezirksliga Ost, der auch der SV Waldhausen angehört, sollen die ersten 6 Mannschaften am Saisonende den Sprung in die Bezirksoberliga schaffen. Für den SVW war aber das erklärte Ziel, der Nichtabstieg im zweiten Jahr des Unternehmens Bezirksliga. Nach einem spannenden Verlauf der Saison konnte der SVW zwei Spieltage vor Schluss das erklärte Saisonziel erreichen. Vor dem letzten Heimspiel gegen SC Vachendorf ergab sich dann aber eine sonderbare Situation. Nach dem Einbruch der Bezirksoberligaanwärter (Chieming, Marktl, Gendorf, und Taufkirchen/Vils) in den vorangegangenen Spielen, hatte unsere Elf plötzlich noch eine theoretische Chance auf den 6.Platz, der zu den "Geisterspielen" für den Aufstieg in die Bezirksoberliga entscheiden sollte. Was müsste passieren? Unsere Mannschaft muss gegen den SC Vachendorf gewinnen, Chieming, Gendorf und Taufkirchen/Vils müssten verlieren, dann wäre das Unmögliche erreicht. Hier gab es viele wenn ! So konzentrierte sich die Mannschaft um die Toptorjäger Fritz und Raimund Schuhbeck das letzte Spiel zu gewinnen und sich mit einem Sieg vom heimischen Publikum für diese Saison zu verabschieden. Durch einen 2:1 Erfolg gegen Vachendorf konnte man dieses Ziel auch realisieren. Nach dem Spiel war aber alle, ob Spieler, Fans oder Verantwortliche des SVW gespannt auf die Ergebnisse der anderen Partien. Erstes Ergebnis Taufkirchen gewonnen, weiter, Gendorf Unentschieden, Marktl und Chieming verloren. Nach diesen Ergebnissen hatte die Abschlusstabelle folgendes Aussehen:  

Die ersten fünf Mannschaften waren für die Bezirksoberliga qualifiziert. Der 6. Platz musste zwischen den Mannschaften SV Gendorf, SV Waldhausen und den TSV Chieming ermittelt werden, der Sieger davon musste dann noch den Vertreter der Bezirksliga Nord besiegen, erst dieser Sieger gehört in der nächsten Saison der Bezirksoberliga an. Ein wahres Mammutprogramm!

Trainer Hauser schrieb damals in seinen Aufzeichnungen:

"Der SVW erreichte nun im zweiten Bezirksligajahr den 7.Tabellenplatz und ist mit den punktgleichen Gendorfern und Chiemingern berechtigt um den Aufstieg in die neu geschaffene Bezirksoberliga zu spielen. Wenn auch diese Spiele um den sechsten Platz gegen die beiden Mannschaften gewonnen werden könnten, müsste Waldhausen noch gegen den Sechsten der Bezirksliga Nord um den endgültigen Aufstieg antreten. Es sind "Geisterspiele", denn selbst wenn alles gewonnen wird, ist es noch nicht sicher, ob man in die neue Liga kommt, denn alles hängt von anderen Entscheidungsspielen in der Landesliga ab. Die Chancen, es zu schaffen, sind eigentlich minimal."

Wie ging`s aber weiter ?

Als erstes traf der SVW auf den TSV Chieming, in Obing.
Nach dem 3:2 Erfolg musste der SVW in Tacherting gegen den SV Gendorf antreten.
Der SV Gendorf wurde mit 3:1 nach Verlängerung besiegt, jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Sieg gegen den Sechsten der Bezirksliga Nord, dem SV Sulzemoos. Ein unbeschriebenes Blatt für unsere Mannschaft. So fuhr man auch ohne große Hoffung zum alles entscheidenden Spiel nach Moosinning. Denn die vorangegangenen Spiele hatten Kraft gekostet und es waren auch Verletzte zu beklagen. Am härtesten traf es Alois und Josef Pfenninger (für letzteren sollte es im nachhinein das Ende seiner hervorragenden Fußballerkarriere sein). So musste selbst Trainer Hauser seine Fußballstiefel schnüren. Am Ende gewann der SV Waldhausen auch dieses Spiel, und die Sensation war perfekt. Waldhausen ist Bezirksoberligist !!!!!!!

Der Weg von Moosinning nach Waldhausen war dann ein einziger Triumphzug. Spieler und die vielen mitgereisten Fans fuhren im Konvoi Richtung Waldhausen. Am Ort angekommen, wurde die Mannschaft und Trainer Hauser im Gasthaus Tauschhuber begeistert empfangen. Die Feierlichkeiten zogen sich verständlicherweise dann bis in den Morgen hinein.

Damit hatte Trainer Hauser nach Jahren erfolgreicher Jugendarbeit auch in kurzer Zeit die 1.Mannschaft zur höchstklassigsten Mannschaft im Landkreis Traunstein gebracht. Doch wie schon vorher bekannt war, verläßt Sepp Hauser nach dieser Saison den SV Waldhausen.  

Nachfolger von Erfolgstrainer Sepp Hauser wurde Oskar Brandner. Brandner wohnhaft in Garching soll als junger erfolgsorientierter Trainer die Truppe des SVW in der Bezirksoberliga halten. Eine wahrlich schwierige Aufgabe. Der Einstand von Trainer Brander war dann auch sehr erfolgreich. Nach guten Vorbereitungsspielen gewann man zum dritten Mal den "Steiner- Pokal"

Neu war in dieser Saison nicht nur, dass die erste Mannschaft bei den Gründungsmannschaften der Bezirksoberliga dabei war, sondern die Reserve musste als SV Waldhausen II in der C-Klasse bestehen. Ein besonderer Reiz, bedenkt man, dass gegen manchen der gegnerischen Mannschaften noch vor kurzer Zeit die erste Mannschaft um Punkte gekämpft hatte. Die nachfolgenden Kartenausschnitte dokumentieren die neuen Betätigungsfelder des SVW I und II.

Wie schwer diese Saison werden sollte verdeutlichen die Ergebnisse der ersten drei Spieltage. Gegen den Sportbund Rosenheim zog sich die Mannschaft noch recht achtbar mit einer 3:1 Niederlage aus der Affäre. Doch die nächsten beiden Spiele brachten deutliche Schlappen für unsere Elf. Mit 1:7 gegen SpVgg Feldmoching und 0:8 gegen Himolla Taufkirchen zog man jeweils klar den Kürzeren. Am vierten Spieltag war der ESV Freilassing zu Gast in Waldhausen, eine Mannschaft die zu den Topteams der Oberliga zählt, hier konnte der SVW den ersten Punktgewinn verzeichnen. Gegen die FT Starnberg wurde ebenfalls ein Punkt gewonnen, aber nach sechs Spieltagen waren erst zwei Punkte auf der Habenseite, fast etwas zu wenig. Die vor uns platzierten Mannschaften aus Schrobenhausen, Ottobrunn und Allach waren aber nach wie vor in Reichweite. Aber die nächsten Spiele wurden allesamt verloren, teils durch schwache Leistung der Mannschaft, teils durch schwache Schiedsrichter und dann fehlte des öfteren auch das nötige Quäntchen Glück. Der letzte Spieltag der Bezirksoberligavorrunde brachte dann den ersehnten ersten doppelten Punktgewinn. Durch Tore von F.Schuhbeck und H.Brindl besiegten unsere Elf den TUS Raubling mit 2:0 Toren. -"Endlich der erste Sieg"-. Aber in der Frühjahrsrunde ging es dann mit den Niederlagen genau so weiter wie in der Vorrunde und man konnte das "Unternehmen Bezirksoberliga" in Waldhausen praktisch schon abhaken. An den Osterfeiertagen wurde der SVW dann gleich zweimal gewaltig "abgeschossen"( 1:5 gegen FC Emmering, 0:4 gegen den Sportbund Rosenheim). An diesen "schwarzen" Wochenende für den SVW trennte man sich im beiderseitigen Einvernehmen von Trainer Ossi Brandner. Nachfolger bis zum Saisonende sollte Sebastian Pichler der Libero unserer Mannschaft werden. Aber auch in der Vorstandsetage gab es Veränderungen. Bei der Jahreshauptversammlung im FrŸhjahr1989 stellte sich Sebastian Hauser nach Jahren erfolgreicher Vereinsarbeit nicht mehr zur Wahl. Unter Hauser`s Regie wurde der zweite Sportplatz und das Vereinsheim fertiggestellt und sportlich setzte der SVW zum Höhenflug bis in die Bezirksoberliga an. Eine stolze Bilanz! Aber der Wechsel ging gut vorbereitet und harmonisch über die Bühne. Neuer 1.Vorstand wurde einstimmig, der bis zu diesem Zeitpunkt als 2.Vorstand tätige, Hans Gröbner gewählt. Mit Gast Reiter wurde als 2.Vorstand eine erfahrene Spielerpersönlichkeit gewählt. 3.Vorstand blieb wie bisher Sebastian Linner.

Das nächste Spiel gegen FT Starnberg, das erste unter dem neuen Trainer Wast Pichler, brachte dann gleich den zweiten Sieg in der Oberliga. Und so begann der Bezirksoberligist Waldhausen mit dem Punktesammeln. Das dritte Spiel unter Pichler konnte gegen den TSV Allach 09 mit 2:0 Toren ebenfalls gewonnen werden. Zuvor hatte man gegen den MSV München unglücklich verloren.Die Euphorie wurde dann doch wieder gebremst als man gegen den früheren Bayernligist VfR Neuburg/Donau klar mit 0:4 verlor. Am vierundzwanzigste Spieltag ließ der SVW wiedereinmal aufhorchen, zum Nachholspiel mussten die Mannen um Spielertrainer Wast Pichler zum Tabellenführer nach Feldmoching, einer Mannschaft von zusammengekauften Spielern der Region München. Der SV Waldhausen schaffte die Sensation, und trat mit einem 1: 0 Erfolg die Heimreise an. Aber die Aufholjagd führte nicht zum ersehnten Ziel, den Klassenerhalt. Das letzte Spiel in der Bezirksoberliga führte unsere Elf ins Inntalstadion nach Raubling. Ein Spiel, dass es insich hatte. Der TuS Raubling musste unbedingt gewinnen um nicht noch in die Abstiegsqualifikationsrunde zu geraten. Der SVW stand bereits als Absteiger fest, konnte also befreit aufspielen. Mit einem sehenswerten 5:2 Erfolg verabschiedete sich der SV Waldhausen aus der Bezirksoberliga. Unter Trainer Wast Pichler hatte man 13 Punkten seit seinem Amtsantritt geholt. Wären vorher nicht nur 4 Zähler auf dem Konto des SVW gestanden so hätte durchaus der Klassenerhalt geschafft werden können. Aber alles "Wenn" und "Aber" nützte im nachhinein nichts mehr der SV Waldhausen musste aus der neugegründeten Bezirksoberliga absteigen. Ein Trost bleibt im Lager des SVW aber, denn der SV Waldhausen geht in der Chronik des Bayerischen-Fußball-Verbandes als Gründungsmannschaft der Bezirksoberliga ein. Im Rückblick betrachtet war dieses Spieljahr nicht von großen sportlichen Erfolgen geprägt, aber es war eines der erlebnisreichsten. Kein Spieler oder Funktionär des SVW möchte dieses lehrreiche Jahr vermissen. Die nachfolgenden Berichte und Spielszenen sollen einen kleinen Überblick über die abgelaufenen Spiele geben.

Für den Interimstrainer Sebastian Pichler wurde als Nachfolger Heinz Lechner aus Kraiburg verpflichtet. Heinz Lechner stieg, bevor er zum SV Waldhausen wechselte, mit der SpVgg Mühldorf noch in die A-Klasse auf. Für den SVW ging es in dieser Bezirksligasaison darum, sich wieder zu fangen und einen weiteren Abstieg zu verhindern.  

Die neue Bezirksligarunde 89/90 begann recht verheißungsvoll für die Spieler unserer Mannschaft nach dem fünften Spieltag belegte man Tabellenplatz 5. Bezeichnet für diese Vorrunde war aber die Heimschwäche unserer Kicker und die vielen Unentschieden. So war es nicht verwunderlich, dass die Elf in der Tabelle immer weiter nach hinten rutschte. Am letzten Vorrundenspieltag kam es zum wiederholten Male zum Lokalderby gegen die FA Trostberg, aber auch diese Partie gegen den Tabellenletzten ging durch ein Tor von Matthias Zimmermann (jetzt SpVgg Unterhaching, 2.Bundesliga) mit 1:0 verloren. Nach dieser Pleite reagierte die Vorstandschaft und man trennte sich von Trainer Heinz Lechner. Nachdem einige Wochen zuvor Sepp Hauser sich von der FA Trostberg getrennte hatte wurde ein Nachfolger für Heinz Lechner schnell gefunden. Nach nur einem Jahr Abwesendheit hatte Sepp Hauser wieder das Kommando beim SVW übernommen. Damit war er in den letzten 16 Monaten der vierte Trainer im Dienste des SV Waldhausen (Brandner, Pichler, Lechner). Wahrlich ein großer Verschleiß! Ob Hauser den SVW in der Bezirksliga halten kann? Doch in der Frühjahrsrunde rutschte unser Team immer weiter in Richtung Abstieg.

An einem spielfreien Wochenende ehrte der SV Waldhausen einen seiner verdientesten Akteure, Sebastian Pichler. Unser "Wast" trat nicht nur als Spieler und Spielführer über Jahre hinweg vorbildlich auf, er war auch schon der Retter in der Not wenn es um die Trainerfrage ging. Seit über einem Jahrzehnt ist er auch als Schriftführer beim SVW tätig. So wollte der Verein ihm eine besondere Ehrung zuteil werden lassen. Der Verein konnte für sein Abschiedsspiel die "Alte Liga" des FC Bayern München nach Waldhausen verpflichten.  

Aber schon eine Woche später ging es in der Bezirksliga Ost wieder darum, dem erneuten Abstieg zu entrinnen, denn vier Spieltage vor Saisonende hatten die Mannen um Trainer Hauser plötzlich die "Rote Laterne" in den Händen. Nachdem man in den letzten vier Spielen eine Niederlage und nur drei Unentschieden erreichte, hatte man im letzten Spiel in Trostberg nur noch eine theoretische Chance dem Abstieg zu entkommen. Aber auch dieses Spiel wurde mit 2:1 verloren. Und so musste der SV Waldhausen nach seinem Höhenflug in den Regionen des Bezirkes Oberbayern wieder in die A-Klasse zurück. Viele sogenannte Experten im Kreis Inn/Salzach sahen den SVW schon "untergehen" und sagten den "freien Fall" bis in die C-Klasse voraus. Nach den zwei Abstiegen in Folge musste sich in der Saison 1990/91 die Mannschaft wieder finden und zeigen was in ihr steckt. Die Gruppe 2 der A-Klasse war dann auch sehr stark besetzt. Mit Chieming, Neuötting, Trostberg, Traunreut und Bad Reichenhall waren fünf Mannschaften, die alle schon Bezirksligaluft geschnuppert hatten. Dazu kamen mit dem TV Obing, TUS Kienberg und den TSV Schnaitsee drei Lokalrivalen. Eine reizvolle Gruppe also!

Die Mannschaft zeigte aber von Anfang an, dass sie in dieser Klasse wieder zu den Topmannschaften zählt. Zur Winterpause belegte die 1.Mannschaft einen sehr guten vierten Tabellenplatz, die Reserve war gar auf Meisterschaftskurs. Die nachfolgenden Fotos zeigen Szenen aus den Spielen gegen den TSV Neuötting, TUS Kienberg und TSV Schnaitsee.

Am Schluss dieses Spieljahres wurde der vierte Platz ereicht. Die Waldhauser Elf hatte sich wieder stabilisiert und es konnte hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt werden. Da die Reserve den Meistertitel holte, war auch in diesem Jahr wieder eine Meisterschaft in Waldhausen zu feiern.

Die Gruppeneinteilung für die folgende Saison 1991/92 war dann hochkarätig, die Lokalpresse sprach von der stärksten A-Klasse überhaupt. Vor der Saison konnte man keine Titelfavoriten vorhersagen. Der SVW startete dann furios in diese A-Klassenrunde. Am neunten Spieltag mussten die Mannen um Trainer Hauser die erste Niederlage einstecken (2:4 gegen Waldkraiburg). Die vorangegangen Spiele wurden in imposanter Art und Weise gewonnen. Die Torfabrik Schuhbeck und Co hatten in den ersten acht Spielen bereits 34 Tore erzielt. Zur Winterpause lag der SVW wiedereinmal am Platz an der Sonne. Der VfL Waldkraiburg lag aber nur einen einzigen Punkt hinter unserer Mannschaft. Die Rückrunde verlief dann ebenso spannend. Vor dem letzten Spieltag war die Ausgangssituation klar, die Meisterschaft kann nur zwischen dem SV Waldhausen und den VfL Waldkraiburg entschieden werden. Der SVW muss in Kienberg gewinnen dann ist die Meisterschaft perfekt. Der VfL versuchte vor diesem wichtigen Spiel die Kienberger noch zu "dopen", indem er bei einem Sieg gegen unsere Mannschaft mit einem Faß Bier aufwarten würde. Aber es half nichts der SVW siegte in Kienberg mit 3:1 Toren und war damit Meister dieser starken A-Klassengruppe. Damit war der SV Waldhausen zum vierten Mal in der Bezirksliga!!

Nachdem man sich im Mai 1990 in Trostberg aus der Bezirksliga verabschieden musste, wurde nach zwei Jahren Abstinenz wieder Bezirksliga-Fußball in Waldhausen geboten. Als ersten Gegner traf der SVW auf einen alten Bekannten, dem SB Rosenheim. Der Auftakt endete 2:2 Unentschieden. Aber schon bald musste unsere Mannschaft die raue Bezirksligarealität spüren. Nach 6 Spieltagen war man bereits auf den letzten Tabellenplatz gerutscht. Nach diesen erfolglosen Wochen stellte Trainer Sepp Hauser sein Amt zur Verfügung. Als Nachfolger bis zum Saisonende stellte sich erneut Sebastian Pichler zur Verfügung. Damit hatte die Vorstandschaft genügend Zeit sich um einen neuen Trainer für die nächste Saison umzusehen. Bis zum Schluss der Saison konnte sich die Mannschaft nicht mehr aus dem Abstiegsstrudel befreien. Am letzten Spieltag hatte unsere Elf nur noch eine rein theoretische Chance, um in der Bezirksliga zu verbleiben. Beim letzten Spiel in der Saison 1992/93 musste die Mannen um Trainer Pichler unbedingt gegen den SV Bruckmühl gewinnen und die Mitkonkurrenten Schönau und Heimstetten ihre Partien verlieren, erst dann hätte der SVW die Relegationsrunde zum Erhalt der Bezirksliga geschafft. Aber im 112. Bezirksligaspiel des SV Waldhausen verließ man den Platz mit einer 1:4 Niederlage und musste den erneuten Weg in die A-Klasse antreten. Sebastian Pichler übergab sein Amt als Trainer an Fritz Karlstetter, den die Vorstandschaft schon während der Saison als Nachfolger von Wast Pichler verpflichten konnte.

In der Saison 1993/94 konnte die Mannschaft unter dem neuen Trainer Fritz Karlstetter in der A-Klasse gleich wieder Fuß fassen und belegte am Schluss der Saison den 6.Tabellenplatz. Die Vorbereitung auf die nächste A-Klassen-Runde verlief sehr optimistisch nach zahlreichen Testspielen zeigte sich die Mannschaft in "sehr gutem Zustand" und holte sich wiedereinmal den Siegerpreis beim "Steiner Pokal". Ein gutes Omen! Mit dem weiteren Saisonverlauf konnten die Verantwortlichen des SVW ebenfalls zufrieden sein. Die Elf um Trainer Karlstetter hielt sich ständig in der Spitzengruppe auf. Nach dem am siebten Spieltag der 2.Platz erreicht wurde hatten viele die Hoffung auf einen erneuten Meistertitel in der A-Klasse. Aber bis zur Winterpause kam dann wieder die Ernüchterung und die Mannschaft belegte den 7.Tabellenplatz mit geringem Abstand zur Tabellenführung. Trainer Karlstetter wollte in der Winterpause aus beruflichen Gründen das Amt zur Verfügung stellen, konnte aber von der Mannschaft und der Vorstandschaft umgestimmt werden. Und so führte er seine erfolgreich begonnene Arbeit nach dem Winterschlaf wieder weiter. Am Ende der Saison belegte unsere Elf den 5.Tabellenplatz. Nach zweijähriger erfolgreicher Tätigkeit beim SVW verließ am Ende der Saison Fritz Karlstetter den Verein aus beruflichen Gründen. Bei vielen Spielen seiner ehemaligen SVW-Kicker ist Fritz Karlstetter auch jetzt noch unter den Zuschauern. Nachfolger von Karlstetter wurde Franz Hauser aus Taufkirchen, ein Bruder unseres erfolgreichsten Trainers, Sepp Hauser. Am sechsten Spieltag der Saison 1995/96 kam es dann zu einem Duell der besonderen Art. Franz Hauser traf mit dem SVW auf seinen Bruder Sepp, der beim TSV Altenmarkt als Trainer tätig war. Eine reizvolle Begegnung! Am Ende des Spiel war Franz 4:1 Sieger gegenüber seinem Bruder Sepp. Doch während der Saison wurde unsere Mannschaft immer schwächer, und man näherte sich bedrohlich den Abstiegsplätzen. Bei Halbzeit der Saison belegte der SVW den 12.Tabellenplatz (Relegationsplatz), und so kam es wie es kommen musste, beim SVW stand ein erneuter Trainerwechsel an. Die Vorstandschaft musste für den glücklosen Trainer Franz Hauser einen Nachfolger finden. Nach langen Bemühungen konnte unser "Helfer für schwierige Fälle" Sebastian Pichler erneut als Trainer verpflichtet werden, diesmal aber nicht nur bis zu Saisonende, sonder für einen "längeren" Zeitraum. Die Mannschaft konnte nach einer grandiosen Aufholjagd das Abstiegsgespenst noch verjagen. Dies wurde dann auch bei Saisonabschluss gebührend gefeiert. Der SVW geht nun nach dieser verkorksten Saison in die "Jubiläumssaison 1996/97". Diese Saison wird wohl als die ungewöhnlichste in die Geschichte des SV Waldhausen eingehen. In der Vorrunde waren die Mannen um Trainer Seb. Pichler mit Tuchfühlung zur Spitze in die Winterpause gegangen. Nach sehr guter Vorbereitung konnte man in der Rückrund nur das Nachholspiel gegen Waldkraiburg gewinnen, in den weiteren Begegnungen ging die Waldhauser Mannschaft 12 mal (!) als Verlierer vom Platz. Ein Unentschieden gegen den SV Nußdorf und ein Sieg gegen den ASV Au waren die klägliche Ausbeute der gesamten Rückrunde. So war es nicht verwunderlich, dass man sich am Ende der Saison in akuter Abstiegsnot befand. Ein Entscheidungsspiel gegen den Nachbar Taufkirchen musste um den 12. Platz entscheiden. Und dieses Spiel hatte es wahrlich in sich. Austragungsort war die Sportanlage des TSV Peterskirchen. 850 Zuschauer(!) erlebten diesen Fußballkrimi mit, in dem die Waldhauser Elf am Schluss die Glücklicheren waren. 

Zum Spielverlauf:
Nach regulärer Spielzeit stand das Spiel durch Tore von Miroslaw Hartewig und Fritz Schuhbeck   2 : 2 Unentschieden. In der Verlängerung ging der SVW durch ein weiteres Tor von Torjäger Fritz Schuhbeck in Führung, doch Taufkirchen konnte noch ausgleichen. So musste ein Elfmeterschießen über den 12. Platz entscheiden. Hier waren zunächst die Taufkirchner im siebten Fußballhimmel, doch Schiedsrichter Lutz ließ den entscheidenden Elfmeter von Uwe Kornreder wiederholen. Im zweiten Versuch hielt TW Tibor Bakay den Elfmeter und so war es Seb.Pichler (Köhldorf) vorbehalten den SVW die A-Klasse zu sichern. Pichler verwandelte sicher und so waren Trainer, Spieler und viele hundert Fans nicht mehr zu halten. Der SV Waldhausen bleibt somit in der A-Klasse.

Der SVW feierte diesen Sieg wie eine Meisterschaft bis ins Morgengrauen, -einige sogar noch länger. Ein versöhnlicher Abschluss, der den Verein in einer kritischen Situation wieder mehr zusammenwachsen ließ und man kann jetzt dem 30 - jährigen Gründungsfest mit Freuden entgegensehen.