SV Waldhausen - ESV Freilassing 3 : 3

 

Alois Radlbrunner, der Waldhauser Spielertrainer, der in einer rassigen Kreisliga-Begegnung gegen Tabellenführer ESV Freilassing eine starke Partie gezeigt und auch noch als zweifacher Torschütze geglänzt hatte, war am Ende die tragische Figur des Spiels. Wenn ihm nach einem von ESV-Keeper Michael Berger an ihm selbst verursachten Foulelfmeter in der 92. Minute nicht die Nerven versagt hätten, wäre sein Team durch seinen dritten Treffer als Sieger vom Platz gegangen, allerdings fischte der Freilassinger Schlussmann den Strafstoß heraus und so blieb den abstiegsbedrohten Hausherren am Ende doch nur ein Punkt. Trotzdem war man im Waldhauser Lager voll des Lobes. „Unsere Mannschaft hat super gespielt, wir sind leider für unsere Leistung nicht belohnt worden und haben uns alles andere wie ein Abstiegskandidat präsentiert“ analysierte SVW-Vorstand Sebastian Pichler die Klassevorstellung der Gastgeber. „Das Unentschieden geht insgesamt in Ordnung“ meinte auf der anderen Seite ESV-Coach Gustl Kofer, der aufgrund des Spielverlaufs um den einen Punkt sogar noch froh war.

Den ersten Aufreger gab es bereits nach vier Minuten, als SR Franz Romig (TSV Ampfing) ein Foulspiel von Wolfgang Kinzner im Strafraum nach außerhalb verlegte und weiter ging es mit einem Brügmann-Schuss, der haarscharf am langen Pfosten vorbeistrich (11.).

 

Völlig unbeeindruckt davon legten die spielfreudigen Gastgeber in der 20. Minute die Führung vor, als Alois Radlbrunner eine Ballstaffette über Kinzner und Hartewig erfolgreich abschloss. Die Kofler-Schützlinge hatten zwar tolle Chancen mit einem Fegg-Kracher ans Lattenkreuz (31.) und durch Stefan Brügmann, gegen den Goalie Tibor Bakay mit Fußabwehr retten konnte, das Toreschießen übernahmen aber zunächst weiter die SVW’ler. Nachdem Miro Hartewig kurz vor der Pause aus abseitsverdächtiger Position Michael Berger im ESV-Kasten zu einer Glanzparade gezwungen hatte, konnte Mario Bakay den Abpraller zum 2:0 verwerten. Keine 60 Sekunden später wurde die Freude über diesen Treffer jedoch gleich wieder getrübt, denn Stefan Brügmann donnerte die Kugel mit einem Strich aus 16 m zum 2:1-Halbzeitstand in die Waldhauser Maschen. Der ESV war nun so richtig wach und zog nach der Pause ein Powerplay auf, für das sie nach knapp einer Stunde mit dem 2:2-Ausgleich durch den überragenden Stefan Brügmann belohnt wurden.

Als die Gäste immer mehr Druck machten und die Hausherren sich kaum noch aus der Umklammerung befreien konnten, traf Alois Radlbrunner in der 65. Minute nach einer idealen Freistoß-Vorlage von Christian Hellmeier per Kopf mitten ins Herz des Tabellenführers zum 3:2.

 

In der turbulenten Schlußviertelstunde brachte dann auch noch SR Romig Farbe in die Begegnung, weil er innerhalb von drei Minuten mit Christian Hellmeier (SVW), Damir Borozni und Max Leo (beide ESV) drei Akteure mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen schickte und auch Gustl Kofler von seiner Trainerbank verwies. Obwohl die Grenzstädter nun einen Mann weniger waren, gelang ihnen in der 88. Minute der Ausgleich, nachdem die Waldhauser Abwehrreihe den eingewechselten Mario Schleindl völlig frei gewähren liess und dem Goalgetter so sein 14. Saisontor leicht machte. Bei diesem 3:3-Gleichstand blieb es durch den von Michael Berger parierten Radlbrunner-Elfmeter auch. Unrühmlicher Schlusspunkt der 92 Minuten, die beste Werbung für den Fußball waren, war die rote Karte von Freilassings Michael Rehrl, der sich nach der absolut berechtigten Strafstoßentscheidung zu einer Schiedsrichterbeleidigung hinreissen ließ und so im Kampf um den Kreisliga-Titel in den nächsten Spielen fehlen wird.

 

 

J.P.