SV Waldhausen – TuS Kienberg 1 : 1

Der SV Waldhausen hat zwar auch das siebte Spiel in Folge ohne Niederlage überstanden, ist im Kreisklassen-Derby gegen den TuS Kienberg aber seiner Favoritenstellung nicht gerecht geworden und musste sich gegen den Tabellenvorletzten mit einem 1:1-Unentschieden zufrieden geben. Dabei brachten die Gastgeber das Kunststück fertig, dass sie einen 1:0-Vorsprung, den Christian Hellmeier nach einer knappen Stunde herausgeköpft hatte, in der Schlussphase gegen acht Kienberger Feldspieler nicht über die Zeit retten konnten und der TuS durch Michael Watzl in der 85. Minute noch den leistungsgerechten Ausgleich schaffte. SVW-Coach Peter Höfner war vor allem deshalb stocksauer auf seine Elf. „Dummheit wird gnadenlos bestraft, wenn man bei einer Standardsituation mit zwei Mann mehr auf dem Platz noch so Tor zulässt“ ärgerte er sich besonders über diesen vermeidbaren Gegentreffer. Für den TuS, der kurzfristig auf Tobias Mösmang und Heinz Wimberger verzichten musste, war der gewonnene Punkt zwar zum Leben zuwenig und zum Sterben zuviel, „aber trotzdem haben wir uns das Unentschieden auf jeden Fall verdient“ so ihr Trainer Georg „Jacky“ Buchner.

Die rund 100 Zuschauer in Waldhausen bekamen im ersten Abschnitt nur Fußball-Magerkost geboten, denn gefährliche Szenen vor beiden Gehäusen waren echte Mangelware, weil die von Florian Mühlegger (SVW) und Josef Heiß (TuS) gut organisierten Abwehrreihen nichts anbrennen liessen und beide Sturmreihen völlig blass blieben. Die einzige echte Torchance hatten die Gäste in der 34. Minute, als sich ihr Aktivcoach Georg Buchner auf der rechten Seite durchgesetzt hatte und Martin Watzl aus 6 m am gutpostierten SVW-Keeper Tibor Bakay scheiterte. Auch nach dem Wechsel war die Partie zunächst weiterhin von Mittelfeldgeplänkel geprägt, bis die Kugel nach einer Stunde doch im Netz des TuS zappelte. Elvis Nurikic hatte einen Freistoß genau auf Christian Hellmeier gezwirbelt, der Torwart Herzinger mit seinem Kopfball an den kurzen Pfosten überraschte. Nach diesem Treffer machten die Gastgeber, bei denen der rotgesperrte Alois Radlbrunner (er wurde letzte Woche stolzer Vater einer Tochter Anna) an allen Ecken und Enden fehlte, den Fehler, die Zügel etwas schleifen zu lassen, was die Gäste wieder ins Spiel zurückbrachte und nach einer Buchner-Flanke durch einen Kopfball von Thomas Heiß

beinahe schon in der 75. Minute zum Ausgleich geführt hätte. Als zehn Minuten vor Schluß SR Alexander Schkarlat (SV Weidenbach) innerhalb von 60 Sekunden die TuS-Routiniers Hermann Herzinger (für ihn stellte sich Uli Diensthuber in den Kasten) und Josef Heiß, die beide Entscheidungen des Referees kritisiert hatten, mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen schickte, glaubte niemand mehr an ein Erfolgserlebnis der Kienberger, das ihnen in der 86. Minute zum Entsetzen des Waldhauser Anhangs doch noch gelang. Nach einem Eckstoss war die Abwehrreihe der Gastgeber im kollektiven Tiefschlaf und der Kienberger Defensivmann Michael Watzl überwand Tibor Bakay mit seinem Schuss aus 8 m zum Ausgleich.                                                                          

 

   J.P.